"Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet!"Was für ein wahrer Spruch! Denn mein Sohn ist für mich die wichtigste Person auf dieser Welt. Ganz egal wie alt er ist,
bleibt er immer mein Kind und wird von mir beschützt. Leider hat es uns das Leben in den Monaten Februar und März ein wenig schwer gemacht. Mein Sohn ist Asperger-Autist. Ausgelöst durch diverse Stressfaktoren, die für Asperger-Autisten schnell zum Overload und dann auch schnell zum Meltdown führen können, hatte er einen schlimme Zeit.
Da ich aber nicht ausführlich darauf eingehen möchte, schreibe ich nur ein paar Punkte in den Rückblick.
FEBRUAR:Sonntag, 12.02.2023Mein 58. Geburtstag im Kreis meiner Lieben.
Mehr dazu im 12-von-12-Blog vom Februar.
Dienstag, 14.02.2023
Meine liebste Tante Hanni besucht mich nachträglich zum Geburtstag und macht mir ein ganz
besonderes persönliches Geschenk, mit dem sie mich sehr berührt.
Mittwoch, 15.02.2023
Ein sehr emotionales Gespräch mit meinem Sohn, über das ich auch in der Nacht noch weiter grüble.
Donnerstag, 16.02.2023
Mein Sohn hat seinen Schlüssel vergessen und kommt nach der Arbeit zu mir. Wir essen gemeinsam, anschließend
fahre ich ihn nach Hause und sperre mit dem Ersatzschlüssel auf. Was mir auffällt: dass er noch ruhiger ist, als er es ohnehin schon von seiner Persönlichkeit her ist.
Freitag, 17.02.2023
Mütter haben besondere Verbindungen zu ihren Kindern. Nur weil mir mein Gefühl sagt, dass irgendwas anders ist,
fahre ich zu meinem Sohn, statt zur Arbeit.
Meltdown - Krankenhaus - schwere Zeiten ......
Auch wenn wir das schon kennen, ist es immer schwer zu verdauen, wenns dem eigenen Kind so schlecht geht.
bis zum 24.02.2023
Pendeln zwischen Arbeit, Krankenhaus und irgendwo dazwischen. Am Wochenende darf mein Sohn "zu Besuch nach Hause".
Montag, 27.02.2023
Entlassung aus dem Krankenhaus. Ich nehme mir 2 Wochen Urlaub und quartiere mich bei meinem Sohn ein.
Eine Luftmatratze ist nicht komfortabel, aber bei genügend Müdigkeit ist das schon fast egal.
Nach ein paar Tagen hat mir mein Vater sein aufblasbares Bett zur Verfügung gestellt und das war bedeutend angenehmer.
So sieht unser Tagesablauf aus: Mein Sohn braucht viel Ruhe und schläft dementsprechend viel. Meine Beschäftigungen sind lesen, Netflix gucken (zum Glück hat mein Sohn ein Abo) und lustige Bildchen digital auf dem IPad zeichnen und natürlich die Nahrungszubereitung und ein bisschen rumkramen.
Dienstag, 28.02.2023Ich dachte, dass ich zwischen beiden Wohnungen pendeln kann und habe mir auch nicht viel mitgenommen. Leider hat mein Freund Corona und so beschließe ich, dass ich lieber nicht heimfahre bis auf Weiteres.
MÄRZMittwoch, 02.03.2023Kleine Unterbrechung des Lagerkollers. Der Vater meines Sohnes übernimmt die Nachtschicht. So kann ich mich daheim umziehen und zum 5-Elemente-Kochkurs in Prüfening gehen.
Sonntag, 12.03.2023Es ist wieder Blogtag - ein Tag hinter den Kulissen -
Mein 12-von-12-Blog im MärzMontag, 13.03.2023Mein Sohn möchte unbedingt zur Arbeit gehen, obwohl die Geschichte noch lange nicht überstanden ist.
Seine Meinung ist:
"Daheim grüble ich nur und so bin ich wenigstens beschäftigt". Ich bin sehr stolz auf ihn, dass er nicht aufgibt und sich nicht hängen lässt. Um ihn den Stress ein wenig abzunehmen fahre ich ihn zur Arbeit und hole ihn auch wieder ab.
Da mein Freund Geburtstag hat, fahre ich ein paar Stunden zu ihm heim und wenigstens halbwegs mit ihm zu feiern.
Abends war ich nochmals kurz bei meinem Sohn, bin aber dann die erste Nacht wieder heim in mein eigenes Bett.
Dienstag, 14.03.2023
Morgens Sohn zur Arbeit fahren, anschließend mein erster Arbeitstag - Schulung in unserer Niederlassung in Nittendorf.
Mittags meinen Sohn wieder abholen, mit ihm essen, einen Film anschauen, ein wenig zeichnen und abends wieder heim.
Diese Routine - Sohn zur Arbeit - mein Bürovormittag - Sohn abholen - Kochen und Essen beim Sohn - Heimfahren und daheim meinen Haushalt halbwegs versorgen - platt ins Bett fallen - läuft so den kompletten März...
Donnerstag, 16.03.2023
Am Ende des Tages fiel ich gegen 22.00 Uhr platt in mein Bett. Aufgeregt rief mich mein Sohn an, weil es ihm grade sehr schlecht ging. Ich packte mein Notfallköfferchen und machte mich auf dem Weg zu ihm. Zweimal bin ich rund um den Häuserblock bei ihm gefahren, weil kein Parkplatz frei war. In der Nacht ist das aussichtlos. So fuhr ich ca. 1 Kilometer weiter und musste zu Fuß zu ihm den Berg hoch laufen- aufgewühlt, übernächtigt, gestresst ....
Mein Herz hörte ich in den Ohren schlagen und ich bekam richtig fette Atemnot und war einer Panikattacke nahe.
Einen Moment lang dachte ich, dass ich gleich tot umfalle und mich dann Niemand in der kalten dunklen Nacht findet.
Irgendwann kam ich doch an, konnte meinen Sohn beruhigen und sein Problem lösen und habe mich k.o. auf der Luftmatratze fallen lassen. Obwohl ich todmüde war, habe ich die ganze Nacht nicht mehr schlafen können. Und so dann morgen zur Arbeit .... *ächz*
Freitag, 17.03.2023
Wie lange können 4 Stunden in der Arbeit dauern, wenn man null Energie hat? Man darf ja nie vergessen, dass ich ohnehin durch meine chronischen Erkrankungen und meine chronischen Schmerzen nicht viel Energie zur Verfügung habe.
Allerdings funktioniere ich in Krisenzeiten erstaunlich gut ....
Donnerstag, 23.03.2023
Eine neue schwerwiegende Diagnose, die von der Überdosierung der Medikamente durch die Ärzte im Krankenhaus kommt ... sagt unser behandelnder Arzt ganz vorsichtig.
Ich muss mich zusammen reissen, dass ich denen nicht an die Gurgel springe, zumal ich denen meine Erfahrungswerte geschildert habe, mich der Arzt aber angefahren hat, dass ich ihn nicht unterbrechen soll.
Momentan können wir Nichts dagegen tun und müssen abwarten. Nicht auszudenken, wenn sich DAS nicht mehr gibt.
Diese Diagnose ohnehin sehr schwer und ist mehr als grausam für einen 33-Jährigen. Ich darf momentan nicht dran denken und nur das Beste hoffen.
Dienstag, 28.03.2023
An meinem freien Tag besuche ich meine Tante, um mit ihr über diverse Dinge zu sprechen. Sie versteht mich bedingungslos und steht immer hinter mir.
Was sonst noch so passiert ist:
Zum Glück nicht so wirklich noch viel Anderes. Das waren schon genügend Aufregungen. Meine Aktivitäten im kreativen Bereich habe ich total runtergeschraubt, aber natürlich nicht ganz darauf verzichtet. Zumal sie für mich auch eine Ablenkung sind und mir Kraft geben.
Außerdem bin ich immer wieder dankbar darüber, dass mein Sohn und ich eine Eigenschaft von meinen Eltern übernommen haben: Niemals aufgeben, egal wie schwer die Zeiten sind! Man darf hinfallen, muss aber wieder aufstehen. Und selbst in Krisenzeiten können wir uns gegenseitig immer ein Lächeln auf die Lippen zaubern.
Ist es auch noch so klein...
Passt aufeinander auf! Dann ist Vieles möglich!
Silvia aus Silvias Papierwerkstatt